Integration piezokeramischer Wandler in Aluminiumbauteile
Im Projekt InGuss haben fünf Fraunhofer-Institute mit Kompetenzen aus den Bereichen Gießtechnologie, aktive Strukturtechnologie, Elektronik, Oberflächentechnik und Signalverarbeitung zusammengearbeitet, um eine gießtechnische Integration piezokeramischer Wandler zu realisieren. Durch die direkte Einbindung solcher Komponenten in den Gießprozess können entsprechende piezoaktive Systeme schneller, kostengünstiger und serientechnisch hergestellt sowie einfacher in Bauteile implementiert werden.
Eine Herausforderung im Projekt InGuss ist es, piezokeramische Multilayer-Piezowandler mittels des Aluminiumdruckgussverfahrens direkt und schädigungsfrei in mechanische Bauteile zu integrieren. Dabei ist die hohe thermische Belastung, die auf die piezokeramischen Komponenten während des Vergießens einwirkt, so zu steuern, dass die Komponenten ihre piezoelektrischen Eigenschaften während des Fertigungsprozesses nicht verlieren. Hierbei ist zu beachten, dass die metallische Schmelze eine Temperatur aufweist, die deutlich oberhalb der Curie-Temperatur der piezoelektrischen Wandler liegt. Entsprechend ist der Fertigungsprozess so einzustellen, dass keine technisch kritische Degradation oder gar Depolarisierung der piezokeramischen Wandler eintritt. Um das Potential der Technologie für die Integration sensorischer und aktorischer Funktionen in Leichtmetallgussbauteile aufzuzeigen, wurde eine mit Piezowandlern ausgestattete Fahrradtretkurbel, ein semiaktiver Wellenbock und ein aktives Lager mit Guss-Aktoren umgesetzt.