Gesamtsystemsimulation eines hybrid aufgebauten Prüfstandes für breitbandige Beanspruchungen
Heutige Prüfmaschinen für die Werkstoff- und Bauteilprüfung können bei beliebiger Signalform prinzipbedingt nur einen relativ geringen Frequenzbereich abdecken. Höhere Prüffrequenzen können dagegen nur bei unveränderlichen, monofrequenten Signalen konstanter Amplitude auf speziellen Anlagen erreicht werden.
Eine interessante Möglichkeit, die hiermit verbundenen langen Prüfzeiten in Zukunft zu verkürzen oder Werkstoffe unter hohen Belastungsgeschwindigkeiten zu charakterisieren, besteht in der Integration piezokeramischer Aktoren in den konventionellen, zumeist servohydraulischen Lastpfad. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein numerisches Modell für einen solchen hybriden Prüfstand entwickelt und das Verhalten des Gesamtsystems simuliert.
Hierfür wurde die Regelstrecke zunächst in weitere Teilsysteme, die mit ihren Eigenschaften zur Dynamik des Gesamtsystems beitragen, aufgeteilt. Anschließend wurden Modelle für das Hydrauliksystem, den piezokeramischen Wandler einschließlich der erforderlichen Leistungsverstärkung, den Lastrahmen, die Werkstoffprobe und die Sensorik entwickelt. Die Modelle der betrachteten Teilsysteme wurden anhand von Messdaten validiert oder im Fall des Prüfrahmens aus experimentell ermittelten Daten bestimmt.